Kreativ, motivierend, energetisierend – wie die Teilnehmenden den Hack4Rail 2025 fanden, seht ihr im Video:
Spannende Challenges, frische Lösungsansätze und ein kreatives Miteinander über Ländergrenzen hinweg – der Hack4Rail 2025 in Bern war ein voller Erfolg. Gemeinsam arbeiteten rund 170 kreative Köpfe der ÖBB, SBB und DB sowie weiterer Mitgliedsbahnen der OpenRail Association an innovativen Lösungsansätzen für Challenges aus dem Bahnalltag – von der automatisierten Disposition über die Nutzung von PaxCounter-Daten an kleinen Bahnhöfen bis hin zu intelligenter Batterieverwaltung in Eisenbahnflotten. Wir stellen die Gewinner-Challenges vor und zeigen euch die schönsten Impressionen vom Event.
Starke Lösungen für spannende Challenges
An folgenden Challenges haben die 21 Teams gearbeitet:
- VisualTravelScope – Reisen personalisierter und zugänglicher gestalten (DB)
- Entwicklung eines offenen Kartenstils für Bahninfrastrukturen (SNCF)
- Anwendungsfälle für Verspätungsdaten in Echtzeit (ÖBB)
- Gleisunterhalt: Optimale Einsatzplanung erstellen (SBB)
- Sicherheit und Verfügbarkeit erhöhen: Innovative Systeme für Bahnbaustellen und Brückenabschnitte (ÖBB)
- Entwicklung einer erklärbaren Human-AI-Kollaborationsschnittstelle für das Eisenbahnverkehrsmanagement (Flatland)
- Internationale Koordination in der Bauablaufplanung (ÖBB)
- Kleinbahnhof-Einblick mit Paxcounter-Daten (DB)
- Überwachung und Verwaltung von Schienenfahrzeugbatterien (SBB)
- Smartes CO₂-Dashboard für nachhaltige Geschäfts- und Pendelreisen (SBB)
- Smart Network Switch Management – Optimierung der Zugkonnektivität mit Open-Source-Lösungen (Challenge der DB)

1st Place: Brave New Station
Wie können Bahnhofsverantwortliche Nutzungsmuster durch Fahrgastzählungen effizienter analysieren und nutzen?
Die Deutsche Bahn revolutioniert die Überwachung von Kleinbahnhöfen mit dem Info-Display, das das Fahrgastzählgerät «Paxcounter» integriert. Diese Technologie erfasst Fahrgastzahlen in Echtzeit und bietet wertvolle Einblicke in Nutzungsmuster.
Durch die Entwicklung innovativer Modelle, die diese Daten analysieren, kann man Bahnhöfe mit ähnlichen Nutzungsmustern clustern und so gezielte Massnahmen ergreifen.
Ein herausragendes Feature des vom Team «Brave New Station» entwickelten Tools ist die Near-Echtzeit-Anomalie-Erkennung, die potenzielle Sicherheitsrisiken wie unbefugte Ansammlungen auf dem Perron sofort identifiziert und das Sicherheitspersonal informiert.
Die risikobasierte Personaleinsatzplanung ermöglicht einen flexiblen Ressourceneinsatz und erhöht die betriebliche Effizienz, während Vandalismus minimiert wird. So wird ein sicheres Bahnhofsumfeld geschaffen, das die Servicequalität und das Reiseerlebnis verbessert.

2nd Place: LoCo2 LoCo
Wie können Unternehmen ihre CO₂-Emissionen aus Geschäfts- und Pendelreisen effizient erfassen und reduzieren?
Die bestehende B2B-Plattform der SBB mit rund 12’000 Firmenkunden hat grosses Potenzial, nachhaltige Mobilität zu fördern, doch viele Reisedaten bleiben ungenutzt.
Das Team «LoCo2 LoCo» präsentiert ein smartes CO₂-Dashboard, das Echtzeitdaten über Emissionen erfasst und anschaulich visualisiert. Dieses benutzerfreundliche Self-Service-Tool hilft Unternehmen, Fortschritte bei der Reduzierung von CO₂-Emissionen messbar zu machen. Durch die Vernetzung isolierter Systeme wie CRM-, SAP- und Vertriebslösungen wird eine zukunftsfähige, datenbasierte Mobilitätsstrategie geschaffen.
Das Dashboard bietet zentrale Informationen, darunter CO₂-Einsparpotenzial, gefahrene Kilometer und kumulierte Emissionen. Es zeigt auch, wie eine Erhöhung des Modalsplits den CO₂-Ausstoss senken kann. Zudem werden greifbare Metriken wie die Anzahl benötigter Bäume zur Kompensation präsentiert.
Um Entscheidungsträger zu unterstützen, generiert die Lösung ein umfassendes ESG (Environmental, Social, and Governance) Reporting, das bis 2026 gesetzlich vorgeschrieben ist.

3rd: Trip HackerZ
Wie kann Zugreisen noch individueller, zugänglicher und attraktiver werden? Ziel der Challenge war es, dass Nutzer:innen von einem frei wählbaren Startbahnhof aus alle erreichbaren Reiseziele innerhalb eines definierten Zeitrahmens oder Budgets entdecken können – und das ganz nach ihren individuellen Bedürfnissen.
Die App vom Team «Trip HackerZ» ermöglicht es Reisenden, ihre Wünsche in natürlicher Sprache zu formulieren: «Ich möchte mit meinem Hund an einen Ort fahren, wo mein Kind etwas lernen kann, ohne dabei pleite zu gehen, und die Zugfahrt soll angenehm sein». Basierend auf diesen Vorgaben bietet das Tool zahlreiche Optionen für die Anreise mit Zug, Tram oder Bus, die perfekt auf die persönlichen Vorlieben abgestimmt sind.
Kernfeatures des Tools sind der kombinierte Input von strukturierten (Startpunkt, Reisezeit, Umstiege, Budget) und unstrukturierten (frei beschriebene Wünsche) Daten sowie die Möglichkeit, klassische Filter wie Barrierefreiheit und kinderfreundliche Angebote schnell und effizient anzuwenden. Mit Hilfe von LLM (Large Language Model) Technologien wird der Sinn hinter natürlichen Sprachwünschen entschlüsselt.

Audience Favorite: Parametric Travelers
Auch das Team «Parametric Travelers» hatte sich der Challenge angenommen, ein Tool zu entwickeln, um Zugreisen noch persönlicher zu gestalten.
Bei der von diesem Team entwickelten App erfolgt die Auswahl der Reise nach Kriterien wie Reisezeit, Ticketkosten und der Anzahl der Umstiege – auch Direktverbindungen sind auf Wunsch filterbar. Kunden geben einfach ihr Zeitbudget und die übergeordnete Tätigkeitskategorie (Wandern, Kultur, Einkaufen, …) an. Basierend auf diesen Angaben ruft die Anwendung relevante Quelldaten ab und schlägt den Reisenden mindestens fünf attraktive Optionen vor. Die vorgeschlagene Aktivität kann innerhalb des definierten Eingabezeitbudgets, inklusive Rückfahrzeitund in einem optimalen Verhältnis von Reisen und Aktivität (40/60) umgesetzt werden.
Dieses innovative Tool wird das Potenzial bislang wenig beachteter Verbindungen aufzeigen und das Bahnreisen aktiv fördern. Das Ziel ist es, bestehende Ansätze, wie die bereits bekannten Ideen zur Darstellung erreichbarer Ziele, zu einer umfassenderen, datenbasierten und nutzerzentrierten Lösung weiterzuentwickeln.
Blick in die Zukunft
Der nächste Hack4Rail findet 2026 in Wien statt. Termin wird voraussichtlich Mitte bis Ende Juni sein.
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